Markus Gull
Frau steht mit roter Flagge in der Hand vor einer Wand mit Notizen zu Unternehmensplanung

Schaffen wir Social Entrepreneurship ab! 

Eine Zoom-Besprechung mit einigen befreundeten Kollegen. Thema: ein ziemlich großes, ziemlich schlaues Projekt für Start-ups und wie wir dafür Rücken- und Aufwind erzeugen können. Worum geht’s wirklich? Ums Geld geht’s, wie immer. Also nicht um das Geld, das da ist, sondern um den Geldhaufen, der gebraucht wird. Investor:innen werden gesucht.

Während dieser Besprechung fällt jemandem das Stichwort „Social Entrepreneurship” aus dem Mund (rate mal, wem) und ringsum gehen büschelweise Red Flags hoch (rate mal, bei wem nicht). Ein massiver mehrstimmiger Hinweiswind weht mir die Info ins Gesicht, dass Social Entrepreneurship in der Investorenszene und den Jagdgründen des echten Business, ernsthafte Allergien auslöst. „Man kann das schon nicht mehr hören!”, kann ich hören. Und „Das geht allen schon total auf die Nerven!”, weil „Sowas nimmt von den Investor:innen niemand ernst!” Pfui, kurz gesagt.

Ich frage mich:
1. Ist das wirklich so?
2. Wenn ja, warum ist das so?


Zu faul zum Weiterlesen? Dann hör mir zu!

Im Blogcast lese ich Dir diesen aktuellen Blogartikel vor. Mit Betonung, versteht sich!

 

Jedenfalls fährt offenbar ein massiver Schmerzreflex in diese Richtung hoch. Wäre sonst das Immunsystem meiner Gesprächspartner so vehement in seine Pflicht getreten? Allesamt Wirtschaftsprofis und empathische, groß denkende Menschen, der Idee des Social Entrepreneurship durchaus wohlgesonnen, obwohl manche von ihnen (so wie ich auch) in eine schon ein bissel alte, grauweiße Männerkarosserie eingebaut sind. 

Ich meine, Social Entrepreneurship ist ja eine famose Sache: Jemand erkennt, dass sich ein gesellschaftlich relevantes Thema auftut, dass da, dort oder anderswo ein Problem zu lösen wäre und geht das mit unternehmerischem Sachverstand an. Zum unternehmerischen Sachverstand gehören zwei Faktoren: die professionelle Lösung des Problems und das klare Verständnis, dass aus dieser Arbeit am Ende Gewinn entstehen muss, mit dem man wieder allerlei bewirken kann. Auch eigene Freude, unbedingt. 

Früher nannte man sowas einfach Unternehmertum, man brauchte kein Social davor, und daraus erblühten viele wunderbare Dinge wie die Soziale Marktwirtschaft und Wohlstand. Zwar nicht der angekündigte „Wohlstand für alle”, aber für ziemlich viele, die meisten sogar. Auswüchse in die verkehrte Welt gab’s zweifellos, fühlt sich der Mensch ohne gelebte Gier ja allzu oft ein bissel inkomplett und seiner Freiheit beraubt. Kapitalismus halt, part of the game, gibt man dann zum Besten, oder zu dem, was man als am besten für sich selbst hält.

Richtig großflächig schwierig wurde es allerdings, als die Kapitalist:innen das Ruder des Kapitalismus übernahmen, denn da begann er wirklich aus dem nämlichen zu laufen. Wo einst unternehmerischer Sachverstand ins Logbuch eingetragen wurde, war nun Shareholder Value zu bestaunen, also jene Mechanik, die man andernorts als Porno bejubelt. Vielleicht spricht man deshalb auch von „einer Stange Geld”?

Plötzlich erkannte man ein Einhorn nicht mehr daran, dass es im Reich der Phantasie vielfarbige Regenbogen kotzt, sondern daran, dass es im Silicon Valley hurtig zum Exit eilt und dort den Investoren mindestens eine Milliarde in die Bilanz reihert. Geldscheisser 4.0 also. 

Und so breitete sich ähnlich dem erfolgreichen Wirken einer Stinkbombe konsequent und strukturell die fatal falsche Geschichte aus, die davon erzählt, erfolgreiche Unternehmen würde man daran erkennen, dass sie würzig wachsen und prächtige Profite einfahren. Gegen diese Indikatoren gibt’s nichts zu sagen, außer dass man erfolgreiche Unternehmen daran nicht erkennt. Man erkennt ja erfolgreiche Politiker:innen auch nicht daran, dass sie Wahlen gewinnen, und erfolgreiche Lehrer:innen erkennt man nicht daran, dass bei ihnen alle Kinder lauter Einser und unter jede Hausübung einen Schlumpf gestempelt bekommen. (Man erkennt übrigens auch gute Schüler:innen nicht an lauter Einsern, aber das ist eine andere Geschichte.)

Was machen wir besser?
Es dreht sich hüben wie drüben darum, welcher positive Beitrag zur Weltgestaltung geleistet wird. In der unteilbaren Vision, dass es allen und allem alles in allem jeden Tag in jeder Hinsicht besser und besser geht. Und besser. Besser gehen kann.

Ja, auch heute noch, selbst wenn man’s, genervt vom lauten Pfui! nicht mehr hören kann, und es notwendig geworden ist, den Weg dorthin mit Social vorm Entrepreneurship auszuschildern, weil man den Wald vor lauter Red Flags nicht mehr sieht. 

So besehen ist das nicht nur ein Auftrag an Unternehmen, nicht nur eine Chancenflut, sondern – zumal in unseren trotz allem als zivilisiert bezeichneten Gesellschaften – der kategorische Imperativ von Unternehmertum schlechthin.

So besehen sind die viel zitierten Nachhaltigkeitsziele der UN kein Hinweis auf Leid und Entbehrung, sind weniger Ermahnung als Weckruf in der Businesswelt, viel mehr noch sind sie ein Wimmelbilderbuch für Innovation und Entrepreneurship mit Nachfragegarantie durch die Vereinten Nationen. Herrlich, oder? Die 17 Ziele beschreiben nicht 17 Problemfelder, sondern 17.000 ungegründete Unternehmen, die nicht nur gut sind, sondern für etwas gut, wenn man sich Gier & Greenwashing wegdenkt. 

Abseits meiner eingangs erwähnten Zoom-Besprechung habe ich in diesem Zusammenhang eine Reihe von anderen Erlebnissen, die mich gleichermaßen verblüffen wie ermutigen.

Die Impulse in meinen Keynotes über eine NEW STORY, die wir brauchen, eine neue Geschichte, vor allem in der Wirtschaft, die schließlich fast jede Entscheidungsfindung in unseren Gemeinschaften nachgerade dominiert, lösen regelmäßig bei Publikumsgruppen und Branchen, bei denen ich im Faulbett meiner eigenen Vorurteile eher Widerstand erwarte, positive Reaktionen aus. Wenn ich nämlich für die anschließenden Frage- und Diskussionsrunden darauf vorbereitet bin, als Illusionist, Traumtänzer und Fetzenschädel etikettiert zu werden (was ich durchaus als Kompliment empfände), höre ich sogar dort immer und immer wieder: „Das, was du sagst, ist genau das, was wir ständig spüren, aber nicht wissen, wie wir das zusammenbringen können.”

Kürzlich bekam ich eine Buchung als Keynoter für einen IT- und Hightech-Kongress, bei der ich tausendprozentig sicher war, dass es sich angesichts meines Themenschwerpunktes nur um einen Irrtum handeln kann und sich die Veranstalter im besten Fall etwas zu „Storytelling mit AI” erwarten. Im Gegenteil. Im Briefinggespräch lernte ich von der für die Veranstaltung zuständigen Mitarbeiterin, dass ich eben deshalb gebucht wurde, weil die Impulse der NEW STORY gerade auch für diese Technologie-getriebene Branche als superwichtig erachtet wird.

Ja, wir erleben revolutionäre Errungenschaften in Sachen Hightech, IT, AI und solchen Sachen. Genau deshalb brauchen wir nicht weniger als eine revolutionäre neue Geschichte, die NEW STORY REVOLUTION – eine Neue Story, die uns als Menschen stark macht, und somit als Unternehmen und als Gesellschaft. 

Diese neue Geschichte ist Not-wendig. Sie stellt alles auf den Kopf, sie stellt alles richtig. Sie erzählt davon, wofür wir da sind, wir Menschen, als einzige Spezies, die Schönes erschaffen kann, einfach so – damit es Schönes gibt. Die einzige Spezies, die überhaupt erschaffen kann und heilen – sich selbst und andere. Und mehr noch: die all das nicht nur kann, sondern das sogar tun muss, damit sie gesund bleibt an Geist und Körper, weil sie dadurch Sinn erlebt. Purpose, Why und Meaning, wie man neuerdings im Business-Kontext offiziell dazu sagt, und hoffentlich nicht inoffiziell Marketing-Gag meint.

Beflügeln statt beflegelen.
Die neue Geschichte erzählt vom Gleichklang in Verbundenheit von Gegensätzen in einer besseren Zukunft, in der wir einander beflügeln, anstatt zu beflegeln oder gar zu bekämpfen. Sie handelt vom Ermöglichen anstatt vom Verhindern, vom Zuhören, vom sich aufeinander Einstimmen, von Kooperation, der wechselseitigen Unterstützung, vom Verstehen, von der Herzensbildung. In dieser Zukunft müssen wir das Sinn-Vakuum in uns, und vor allem auch in der so genannten Wirtschaft, also in unseren Unternehmen und in unserer Gesellschaft, nicht mehr durch Karrieren, Kennzahlen und Konsumismus, also durch materielles Wachstum um des Wachstums willen, durch Profit und Gewinn durch Besiegen, mittels der Ausbeutung von Ressourcen, vergeblich zu stopfen versuchen. In dieser Zukunft gehen wir aufeinander ein, und aufeinander zu, aber niemals aufeinander los. Das wäre ein Happy End und somit ein echter Anfang, weil wir damit über uns hinauswachsen und unsere Bäume in den Himmel. Jene Bäume, die wir pflanzen, obwohl wir wissen, dass wir ihre Früchte niemals genießen werden, um an der Weisheit des Rabindranath Tagore zu naschen.

In dieser Zukunft der NEW STORY REVOLUTION nimmt jeder und jede von uns seinen/ihren Ruf an. Jeder von uns hat so einen Ruf – im Großen oder im Kleinen, im Universellen oder im Privaten. Dieser Ruf ist genau das, „… was wir ständig spüren, aber nicht wissen, wie wir das zusammenbringen können.” Die meisten von uns haben ihn vernommen, viele haben weggehört, manche haben ihn überhört, oft wurde er einfach übertönt. Aber immer mehr Menschen hören nun einen Knall: den Startschuss zum Aufbruch in eine – nein, in ihre – besser noch: in unsere Neue Geschichte, für jeden Menschen, für Teams, Marken, Unternehmen und für unsere Gesellschaft. 

Wenn du für dich selbst, deinen Beruf, dein Unternehmen, dein Team oder deine Marke spürst, dass eine neue Geschichte gebraucht wird, wenn du im Aufbruch, am Sprung zur Verwandlung bist, wünscht du dir vermutlich unterstützende Begleitung. An diesem Punkt der Heldenreise, erscheint in aller Regel die mentorische Kraft.

Und wenn du das Gefühl hast, ich könnte das als Mentor für dich sein, wäre es mir eine Ehre.

Dafür gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, ja nach Stand deiner Dinge. Die PowerHour als sehr einfache, schnelle Impulseinheit, das New Story Bootcamp als intensives Arbeitspaket vor allem für Marken & Unternehmen, oder das strukturierte New Story-Mentoring – also mein Platinum-Programm im One on One. 

In jedem Fall arbeiten wir gemeinsam an deiner kraftvollen inneren Story, die dich bewegt, führt und antreibt.

Wir schärfen deine Perspektive, finden heraus, was der echte Kern deiner Aufgabe ist, welche Bedeutung deine Arbeit für dich und dein Publikum hat und welcher dein entscheidender Schritt nach dem berühmten „Warum” ist. Und schließlich präzisieren wir, was die einzigartige Wirkung deiner Arbeit ausmacht, und formulieren den entscheidenden Leitsatz für dich, deine Arbeit und alles, was danach kommt. Für deine Neue Geschichte, die du mit der Welt teilst, weil sie gut und für etwas gut ist.

Die Geschichte der NEW STORY REVOLUTION wird mit heißem Herzen geschrieben und mit kühlem Kopf und mit ruhiger Hand ins Leben gebracht. Als eine der ersten Maßnahmen werden die Red Flags, die zwischen Social und Unternehmertum stehen, einkassiert, denn die NEW STORY ist die uralte und doch revolutionäre Geschichte unserer Verbundenheit im Füreinander. 

Zuständig dafür sind wir ganz allein: wir, du, ich. Und wenn du deine Augen zusammenkneifst, erkennst du am Horizont eine kleine energische alte Dame. Das ist meine Großmutter, die alte Story Dudette, die uns nicht mit einer roten, sondern mit einer bunten Fahne winkt, auf der in leuchtenden Lettern zu lesen steht: „New Story. New Glory.”

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