Blogbeitrag quer 4

Hello Yellow Brick Road! 

Einer der beliebtesten und am dichtesten besiedelten Plätze auf Erden ist bekanntlich die Komfortzone. Viele denken dabei an den Platz allergrößter Bequemlichkeit, dem Schlaraffenland nicht unähnlich. Wo immer man dort herumsteht, liegt man gleichzeitig auch auf der faulen Haut. Man lässt sich das Essen von foodora servieren, Karl Lagerfeld einen guten Mann sein und duscht nicht täglich. Hier stinkt’s, hier bleib ich.

Das ist ein ringsum bekannter Teil der Geschichte über die Komfortzone, zweifellos.


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Im Blogcast lese ich Dir diesen aktuellen Blogartikel vor. Mit Betonung, versteht sich!

 


Der andere Teil ist: in der Komfortzone tragen wir nicht nur den Faulpelz über der Jogginghose, sondern auch Sicherheitsweste, Windeln, Gürtel, Hosenträger, Airbag und Schutzhelm. In der Komfortzone ist es nämlich nicht nur wohlig warm und urgemütlich, sondern dergestalt ausgerüstet auch sicher. Glauben wir halt.

Die Schutzausrüstung in unserer beruflichen Komfortzone zum Beispiel besteht zuerst mal aus Kompetenz. Wir kennen uns aus, haben Übersicht, sprechen alle dieselbe Sprache, verstehen die Kultur, die Codes und die Zusammenhänge. Dort können wir uns orientieren und etwas planen. Dort lungert immer alles und jeder am Sofa herum, wir stehen still, alles andere auch.

Sicher ist zumal: in der Komfortzone stecken wir unseren Kopf in den Sand und beobachten mit dem, was noch rausschaut, uns selbst beim Zeitlupen-Rückwärtssalto in die gute alte Zeit. Zukunft im Rückspiegel, quasi. Wir wissen ja sowieso, was passiert. Meistens nix, bis was passiert.

Die Komfortzone, das ist das, was wir in fiktionalen Geschichten in Filmen, Büchern oder Theaterstücken meist zu Beginn erleben: das Setting – die normale, gewohnte Welt. Wenn wir gut aufpassen, dann erkennen wir in meisterlich erzählten Storys allerdings bereits hier an der Hauptfigur eine Aussage, ein Erlebnis, eine Botschaft oder eine Frage, die das Thema der Story in ihr Leben bringt, ohne dass die Figur selbst es bereits versteht.

Bis was passiert!

Aber dann! Aber dann passiert was! Dann kommt der Anstoß für die Held:innen. Sie werden so wie Dorothy in „Der Zauberer von Oz”, tatsächlich oder metaphorisch, durch einen Wirbelsturm aus ihrer Komfortzone in Kansas in die wundersame Welt von Oz geschleudert und müssen den Heimweg finden. 

Oder sie vermissen etwas ganz bitterlich in ihrer Komfortzone, sie wollen etwas haben, etwas erreichen. Sie erkennen ein Ziel, eine Notwendigkeit, hören einen Ruf, spüren einen Zwang, dem es zu entrinnen gilt. Sie wollen Liebe, Anerkennung, reich werden, den grünen Diamanten erjagen, sich in der Matrix zurecht finden, einen Halunken einsperren, Prinzessin werden, Apollo Creed verdreschen, ihre Welt retten, die ganze Welt retten. Oder alles zusammen, Reihenfolge egal. Wie im Leben halt, nicht wahr.

Wenn dieses Wollen, der Schmerz im gewohnten Umfeld nicht viel, viel größer ist als die Angst vor dem Unbekannten in einer neuen Welt, wenn der Ruf aus einer neuen Welt nicht schmerzhaft schriller ist als die Behaglichkeit des Soundtracks in der Komfortzone, wird sich unsere Heldin nie und nimmer in Bewegung setzen.

Wenn aber doch, dann kommt Bewegung in die Sache. Dann wird die erste Schwelle überschritten, der erste Schritt getan. Jetzt geht die Reise los, erst noch zweifelnd zögerlich, aber bald schon mit ordentlich Rauch an der Kette. Auf geht’s! Und zwar in die falsche Richtung.

An dieser Stelle steht nämlich meistens der verdrehte Wegweiser. Er zeigt den Heldenfiguren den Weg dorthin, wo sie das bekommen, was sie wollen.

Die Wahrheit, die sich im Zuge der Geschichte entfaltet, verbirgt sich allerdings jenseits der packenden Handlung im oben erwähnten Thema der Story. Dort steckt nämlich drin, was die Heldenfigur wirklich braucht. Und das ist in aller Regel nicht das, was sie will. Wie im Leben halt, oder?

Der verdrehte Wegweiser führt raus aus der Komfortzone, hinaus in die Komm-vor-Zone. Das ist ja schon mal was, weil immerhin Bewegung entsteht, weg vom Schmerz, hin zum Ruf. Jetzt müssen wir, die Held:innen in unserer eigenen Story, verdammt wach und aufmerksam genug sein, damit wir den Ruf verstehen und erkennen: so schön, prächtig und verlockend der Weg zum Wollen im Außen auch erscheint, die Yellow Brick Road führt in die wundersame Welt in uns selbst hinein. Dort liegt die Smaragd-Stadt. Dort sind wir uns selbst Zauberer von Oz. Dort liegt der magische Schatz unserer erkenntnisreichen Verwandlung.

Es spricht nichts dagegen, Prinzessin zu werden oder Apollo Creed zu verdreschen, solange man begreift, dass das Thema der lebensrettenden Verwandlung für diese beiden Characters nicht bedeutet, von Aschenputtel zu Prinzessin, oder von Loser zu Champion, sondern im Verstehen: „Egal was die anderen sagen, egal was sie dir einreden wollen, du bist liebenswert, aber du musst dich zeigen. Also komm vor aus deiner Komfortzone!”

Das ist eine der Botschaften der Lyrics aus der Zauberhand von Bernie Taupin, die er für den Elton John-Klassiker Goodbye Yellow Brick Road verfasste:
So goodbye yellow brick road

Where the dogs of society howl

You can’t plant me in your penthouse

I’m going back to my plough

Jede Reise in eine strahlende Zukunft ist immer auch eine Reise an die eigenen Wurzeln, dorthin wo wir wahrhaftig angewachsen sind. In diesem Augenblick, in dem wir dies annehmen, dreht sich der Wollen-Wegweiser in die Richtung des Brauchen-Wegs und wir können unserer Bestimmung, unserem Ruf, unserer Hoffnung, unserer Aufgabe entgegenwachsen. Dann stimmt die Richtung.

Komm vor aus der Kommfortzone.

Ja, das ist der große Unterschied zwischen der Komfortzone und der Komm-vor-zone: in der ersteren wächst unser Winterspeck, in der zweiteren können wir über uns hinauswachsen, hinein in ein großes Ganzes, zu dem wir unseren sinnvollen und sinnstiftenden Beitrag leisten. Du musst weder Ernährungsphysiologe sein noch Psychiaterin, damit du weißt, was dich in Tat und Wahrheit gesund erhält.

Sachdienliche Hinweise dazu finden sich im nie erschienen Buch des nicht existierenden Autors Maximilian Glanz, dessen beredter Titel lautet: „Woran es liegt, dass der Einzelne sich nicht wohlfühlt, obwohl es uns allen so gut geht.” Der ganz normale Wahnsinn, würde Helmut Dietl sagen, aber keine satirische Fernsehserie draus machen, sondern eine Dokumentation über diese unsere Zeit.

Die beiden wichtigsten und schwierigsten Schritte auf den rutschigen Backsteinen der Yellow Brick Road sind immer der erste und der nächste. Fürs Schreiben deiner realen Story oder ihres nächsten Kapitels gilt nämlich das, was Stephen King über das fiktionale Schreiben gesagt hat: „Der gruseligste Moment ist immer kurz vor dem Beginn.”

Damit dieser erste Schritt gelingt, gibt es zum Glück reichlich Impulse, die uns dabei helfen. Das sind die Sterne, an die wir unseren Pflug binden können, mit dem wir unsere Furche durch unsere Welt von Oz ziehen. Mentor:innen nennt man die, so wie die gute Hexe des Nordens für Dorothy eine war.

Mentor:innen wissen Rat, schärfen Perspektive, helfen beim Finden von Klarheit und Orientierung. In jedem Fall versorgen sie uns mit positiven Anstößen, die uns wenigstens beim ersten nächsten Schritt ein wenig Trittsicherheit und Rückenwind geben.

Aktuell fallen mir dabei ein paar ein, die ich dir hier ans suchende Herz legen kann, wenn du Neuland betreten willst. 

Podcast Cover "Neuland"

Neuland ist Stichwort und Titel des Podcast von Sonja Kato, in dem sie jeden Donnerstag Impuls-Miniaturen samt Praxistipp als Leuchtsterne für den Tag oder die ganze Woche aufblitzen lässt. Appetitanreger fürs selbst Weiterdenken, denn wie wir wissen, macht Selberdenken schlau … Ins Neuland geht’s hier entlang. 

Den Podcast von Rich Roll empfehle ich sowieso ständig, vor allem, wenn du länger Zeit hast, oder gerade dann, wenn du nicht länger Zeit hast. Hier triffst du auf famose Menschen, die ziemlich viele Bereiche ausleuchten, die heutzutage wichtig sind. Leider gibt‘s bis jetzt nur etwa 760 Episoden. 

Hör bitte auch den Gesprächen mit jenen Menschen zu, die dich vom Thema fürs Erste nicht gleich anspringen, denn wir wachsen übers Komplementäre, nicht übers algorithmische Aufdoppeln vom immer Gleichen, wie das die Social Media-Feeds tun. Das höhlt uns aus und macht uns plemplem. Komm vor aus der Komfortzone!

An anderer Stelle habe ich bereits das neue Buch von Rainn Wilson bejubelt und mit einem offiziellen #LESEBEFEHL versehen. Man kennt ihn als famosen Comedy-Darsteller (zum Beispiel als Dwight in „The Office”), der Mensch dahinter ist auch lustig, ein wunderbarer Autor und jemand, der viel zu geben hat. Viele seiner Einsichten und Erkenntnisse kannst du in „SoulBoom – Why we need a spiritual Revolution” nachlesen und das solltest du wirklich tun.

Rainn Wilson schreibt in großer inhaltlicher Tiefe, leichtem, launigen Ton und mit alltagspraktischem Bezug. Ja, wir brauchen so etwas wie eine spirituelle Revolution, also die gelebte Erkenntnis, dass uns unser Erfolgshunger nicht satt, sondern gierig macht und, dass unsere großen Geschichten von „Mehr ist besser” und „Wohlstand durch Wachstum” alles andere als ein Happy End produzieren, sondern Zustände, wie sie uns tagtäglich mit zunehmender Intensität um die Ohren fliegen.  

Wir brauchen dringend ein besseres Narrativ für unsere Zeit und für die Zukunft, eine neue Geschichte. Denn bevor sich etwas ändert, ändert sich immer die Geschichte, die man sich darüber erzählt. Not tut eine New Story, die uns von innen nährt und unsere Gesellschaft zum Miteinander führt. Das ist es, was „SoulBoom” meint, und wie du im Foto siehst, fand ich allerlei anmerkenswert …
Wenn du Rich Roll mit Rainn Wilson gemeinsam erleben willst, gelingt dir das hier. 

Als Mentor andere auf ihrem Weg in ihre Smaragd-Stadt zu begleiten, das macht mir selbst von all den freudvollen Bereichen, die ich in meinem Aufgabenfeld erfüllen darf, eine ganz besondere Freude. Mein Herz geht auf, wenn ich beobachte, wie das Leuchten in den Augen meiner Mentees Schritt für Schritt mehr strahlt, weil eindeutige Orientierung, geschärfte Perspektiven und neue Klarheit entstehen und sich der verdrehte Wegweiser auf das „Was ich brauche” einnordet, endlich also dorthin zeigt, wo „Wofür ich da bin” am Türschild steht.

Erst am Dienstag hatte ich mit drei grandiosen Unternehmerinnen einen intensiven 16-Stunden-Tag, der allerlei bewegt und bereits tags darauf einen Werte- & Purpose-getragenen Investoren-Pitch geschmeidig über die Bühne gehen ließ. Hurra! Im Business soll ja unbedingt auch wirtschaftlich positive Wirkung entstehen, finde ich. 
Neben den freien Mentorings habe ich einige strukturierte Formate entwickelt, wie zum Beispiel die PowerHour. Eine Stunde, deren Kraft unter anderem darin liegt, dass sie 90 Minuten dauert, den Schub von über 30 Jahren Erfahrung hat und in der wir mit Tools arbeiten, die man sonst nur in meinem Platinum-Programm bekommt.


Wenn du alle 760 Episoden des Rich Roll-Podcast bereits angehört und noch Zeit übrig hast, einen Tag zum Beispiel, dann kann ich dir das New Story-Bootcamp sehr empfehlen. Das ist, wie der Name bereits andeutet, meistens nur ein kraftvoller, super-intensiver Tag mit Open End, speziell für Unternehmer:innen, Gründer:innen, Companys, Teams und Marken. Ein Tag, an dem wir richtig zupacken und am Ende präzise (Neu-)Orientierung, eine geschärfte Perspektive und neue Klarheit haben: die New Story, die so viele suchen.

Bei Interesse antworte mir bitte auf diesen Newsletter, ich schick dir dann gerne das dicke Exposé zu. Den Heimweg vom New Story-Bootcamp treten wir über die Yellow Brick Road an.
Würde Bernie Taupin dazu einen Text für Elton John schreiben, dann definitiv nicht unter dem Titel „Candle in the Gegenwind”, sondern, als Hommage an meine Großmutter, die alte Story Dudette: „New Story. New Glory.”

 

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