Frau mit Gitarre über der Schulter geht über ein Feld spazieren, man sieht sie von hinten

Was können wir in Swiftkirchen erleben?

Taylor Swift also noch immer. Zwar ist mit ihrer Rückreise in die USA auch der europäische nervöse Akut-Hype verflogen, Swiftkirchen heißt wieder Gelsenkirchen, und die Traurigkeit über die abgesagten Wien-Konzerte dürfte mittlerweile verebbt sein. Bei mir noch nicht ganz.

Doch was bleibt ist die Frage, die ich nach wie vor höre: „Diese irre Begeisterung für Taylor Swift ist mir ein Rätsel. Verstehst du das?” Klare Antwort: „Ja!” Ich denke, das kann man gut einsortieren und daraus sogar eine Menge in Sachen Brand Story lernen. Und überhaupt.

Zu Faul ZUM WEITERLESEN? DANN HÖR MIR ZU:

 

Im Blogcast lese ich Dir diesen aktuellen Blogartikel vor. Mit Betonung, versteht sich!

Also zuallererst: Derlei Phänomene wollen selbstverständlich immer im Kontext dessen, was sie sind, betrachtet und mit den relevanten Parametern verortet sein. Denn wer etwa die gesanglichen Qualitäten eines Bob Dylan an der nach oben himmelweit offenen Montserrat Caballé-Skala bemisst, wird seine Plattensammlung mit frustriertem Blick und einem „It ain’t me, babe” auf den Lippen in die Biotonne kippen. Und wenn jemand eine spezielle Musikrichtung nicht mag, oder die darbietende Person unsympathisch findet, müssen wir auch nicht weiterreden. Da wird kein Fan draus. Wer mit Fußball nichts anfangen kann, hat vermutlich kein Poster von Aitana Bonmati im Hergottswinkel hängen. 

Taylor Swifts Begabung und sodann ihr Oeuvre als Songwriterin haben unbestritten allerhöchstes Niveau, ihre Leistungen als Performerin ebenfalls, und ob ihrem Lieblings-Produzenten Jack Antonoff die Ideen ausgehen, sei mal dahingestellt. Offenbar trifft das Angebotene den aktuellen Geschmack einer immens riesigen stets wachsenden Gruppe. Mit jeder ihrer iterativen Verwandlungen sogar noch ein Stück weit breiter und sicherer. Das allein macht es jedoch nicht aus.   

Hilfreich ist bestimmt, dass Taylor Swift, von allem, was man hört und liest, eine kluge Person zu sein scheint, die – wie man sagt – das Herz am rechten Fleck hat und nebenbei eine Menge für andere tut: für ihr Tour-Team, oder für lokale Obdachlosen-Organisationen an den Orten ihrer Auftritte zum Beispiel. Für ihre Fans sowieso, ob bei den Konzerten, bei spontanen Begegnungen auf der Straße, oder den privaten Fantreffs bei ihr zuhause, von denen noch nie ein Bild in den Sozialen Medien auftauchte. 

Obendrein hört und liest man von Taylor Swifts gnadenloser, umsichtiger und den jeweiligen Spielgefährt:innen zugewandter Professionalität in jeder Facette ihrer Arbeit, sei es in ihrem Kerngeschäft als Musikerin & Popstar, sei es in ihrer Arbeit als Regisseurin ihrer Videos, sei es in ihrer Social Media Perfomance, sei es bei ihrem Workout, um für die Tour-Strapaze hundertprozentig fit zu sein. Und Balls of Steel liegen bei ihr stets in Griffweite, wovon ihre Plattenfirma und Streaming-Riesen wie Apple Music und Spotify, sowie die Musikrechte-Abgreifer ein Lied singen können (Taylor’s Version, vermutlich).

Das alles kumuliert und baut bestimmt immenses Momentum auf. Allein, das alles hat man auch bei anderen Stars bereits beobachtet, wenn auch kaum einmal in dieser Wucht, Masse und Kontinuität. Her Swiftness betreibt ihr Geschäft unter Songwriterinnen-Vertrag immerhin seit bereits 20 Jahren.

Die relevante Brand Story.
Was dieses Ultra-Phänomen aus dem Inneren heraus trägt und treibt, ist, dass sie eine relevante Story mit ihrem Publikum teilt und also eine echte (Personen-)Marke ist, von der die meisten Produkt-Marken wesentliches lernen können. 

Entgegen der landläufigen Meinung, dass manche Menschen Marken sind, verhält es sich nämlich genau umgekehrt. Marken, die etwas taugen, die Substanz haben, Relevanz und also eine echte, resiliente Beziehung zu ihren Publikumsgruppen, verfügen über Eigenschaften, wie wir sie von Menschen kennen. Deshalb funktionieren sie. Deshalb sprechen wir von Marken-Persönlichkeiten. Deshalb, ich erinnere mich an meine graue Vorzeit als Creative Director in der Werbung, gab es in unserem Network den Satz: „Wir wollen Marken entwickeln, die den Menschen so vertraut sind, wie gute Freunde.”

Eine Marke ist mehr als ein faszinierendes Produkt, das alle Stücke spielt, plus Logo, Brand Assets, sowas wie Werte und möglichst smarte Kommunikation dazu. Eine echte, wahrhaftige Marke hat Charakter, fundamental unteilbare Werte auf denen die Vision, Mission und Ziele aufbauen, also eben: eine Story, eine Geschichte. Dabei sprechen wir nicht von Geschichte im Sinn von Historie, der spannenden Gründungs- und Entwicklungs-Story mit allen Aufs und Abs samt atemberaubender Heldentaten. Die kann zwar ganz dienlich sein, siehe Apple, siehe Nike, siehe Taylor Swift. Jedenfalls am Lagerfeuer. Entscheidend jedoch ist die innere Story, jene voller leitender Werte, eingenommener Standpunkte, gewonnener Perspektiven, gelernter schmerzlicher Lektionen, lodernder Sehnsüchte, gestilltem Durst und leuchtender Hoffnung. 

Jene Geschichte wird lebendig, die aus einer ganz speziellen Wahrnehmung universelle Erkenntnisse teilt und damit erzählt: so ist das Leben. So sehe ich das Leben. So könnte unsere Welt sein, wenn sie eine bessere wäre als heute, eine schönere, eine liebevollere. Daraus entstehen Bedeutung und Beziehung.

Das ist Story.
Das ist Markenstory.
Das ist Taylor Swift.

Ein universelles Thema setzen und leben.
„Wenn du glücklich bist, erfreust du dich an der Musik, aber wenn du traurig bist, verstehst du den Text”, sagte der Country-Sänger George Jones seinerzeit. Wenn du bei Taylor Swift-Songs auch mal bestens gelaunt in den Lyrics nach Gemeinsamkeiten suchst, wirst du einerseits großes Können und eine Unzahl an Easter Egg-ähnlichen Anspielungen entdecken, die sich in ihrer Gesamtheit vermutlich nur hartgesottenen Swifties erschließen. Und einen inhaltlichen roten Faden wirst du entdecken, der mir das starke Band ins Herz der Fans und zwischen den Fans zu sein scheint, das metaphorische Freundschaftsband von Swift zu Swiftie, rund um den Globus und vielleicht sogar darüber hinaus, wer weiß das schon. Es ist die immer wieder, in unterschiedlichen Varianten erzählte und wechselnden Tonarten besungene Geschichte über das universell bekannte Gefühl: „Ich bin nicht genug!” Diese Story zieht sich durch die Eras.

Irgendwelche Lover-Typen, Heartbreak-Prinzen, der smallest Man who ever lived, die so genannte Öffentlichkeit, eifersüchtige Nebenbuhlerinnen lassen Miss Americana durch Bemerkungen und vor allem durch ihr Verhalten einen immerwährenden Cruel Summer lang spüren: „Du bist nicht genug!” Und in der Folge wird mit ihr verfahren, wie man das nicht mit Menschen macht, sondern mit einer austauschbaren Sache. Sie wird ausgenutzt, benutzt, vernutzt – hintergangen, übergangen, beschämt, enttäuscht. Abgesägt, abgelegt. 

Irgendwo geht’s stets um Selbstwert, um Zugehörigkeit, ums Angenommen sein und somit um Sicherheit. Denn wer zum Rudel gehört, auf den geben wir acht, wenn der böse Wolf mit knurrendem Magen und sabbernden Lefzen aus dem Dickicht bricht. Die Ur-Angst, nicht genug zu sein und die Sehnsucht nach Zugehörigkeit – das ist der Kern in der Story von Taylor Swift. Damit stößt sie eine zutiefst archaische Sehnsucht in nahezu jedem Menschen an, denn die meisten von uns kennen das all too well.

Was heißt denn das wirklich?
Wenn ich ein bissel länger darüber nachdenke, frage ich mich allerdings, was die Nachricht, dass diese Ur-Angst so tief verwurzelt in uns Menschen steckt, in so vielen von uns, in den meisten von uns sogar, was sich uns in dieser Nachricht tatsächlich mitteilt. 

Wie lange dauert es, bis ein Kind zum ersten Mal und dann immer wieder, in unterschiedlicher Lautstärke und stets vorwurfsvollem Sound hört: „Sei nicht so…”, „Sei so …”, „Du bist so …”? Wie oft muss ein Kind hören, dass es immer dann brav ist, wenn es Erwartungen erfüllt, den Vorstellungen anderer entspricht, somit genügt und also liebenswert ist, bis es schließlich beginnt, sich zu fügen? Ab wann nimmt ein Mensch es als Wahrheit an, dass das Nicht-Entsprechen der Erwartungen anderer Menschen ein Fehler ist, dass man folglich selbst zum Fehler wird und also fehl am Platz ist. Nicht mehr dazu gehört. 

Der Punkt, an dem man sich verbiegt, verkauft und verleugnet ist rasch erreicht, die Grundschule ist da vermutlich noch nicht vorbei. Auf der Suche nach sich selbst wird man dadurch verführbar, benutzbar, weil sich die Story: „Du, gehörst nicht dazu, außer, du … lässt dich in der instrumentellen Vernunft deines Umfeldes vernutzen” als ein zur Wahrheit gewordener Glaubenssatz eingräbt. – Braves Kind, gute Schülerin, produktives Element in den Human Resources, Betriebsmittel also, gut algorithmisierter Credit Card Holder, ein Gefäß, aus dem andere etwas für sich rausholen können. An ihren Daten sollt ihr sie erkennen. Es war einmal der Mensch.

Wir erfüllen Erwartungen ganz im Sinne von Max Frisch, der wusste: „Jeder Mensch erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält.” Wann beginnt man diese Geschichten vom Nicht-genug-sein für wahr und für sein Leben zu halten?

Ist es dann ein Wunder, dass nur noch etwa 15 Prozent jener Menschen, die in Arbeitsprozessen stehen, einen inneren Bezug zu ihrer Arbeit haben und der riesige Rest längst in innerer Kündigung verwest, oder gerade noch Dienst nach Vorschrift schiebt, damit Erwartungen erfüllt werden, während die Spatzen „I can do it with a broken heart” von den Dächern zwitschern? Am Donnerstag rauscht die Gin Tonic-After Work-Erlösung durch die Welt, am Freitag ist Homeoffice.

Ist es ein Wunder, dass die Lebenszufriedenheit in unserer so genannten Zivilisation bestenfalls stagniert, während die Zahl der psychisch Erkrankten, zumal unter den jungen Menschen, steigt und steigt? Ach was: explodiert!

Ist es ein Wunder, dass unter jenen Menschen, die man gemeinhin als die erfolgreichen bezeichnet, Depressionen, Suizidgedanken, Burnouts, Alkoholismus, Drogensucht sowie zerbrochene Partnerschaften und Familien verbreitet sind wie kaum sonst wo, obwohl doch alle Erwartungen erfüllt sind?

Das ist alles kein Wunder, sondern eine Vergiftung durch strukturell ungelebtes Leben. 

Denn nicht wir sind diejenigen, die Fragen an das Leben stellen sollen, sondern das Leben fragt uns. Die erste und wichtigste Frage lautet: „Wer bist du?” Und dann noch: „Genügst du anderen, um akzeptiert zu werden?” Wer darauf mit seiner inneren Stimme antwortet, die allerdings ganz so klingt wie die von Mama und Papa, während sie dir „Sei so und nicht so …!” hinter die Ohren schreiben, der hängt schon drin in allem, worüber Taylor Swift in den Stadien dieser Welt berichtet: Ich bin nicht genug!

Happy End? Hoffentlich …
Gibt’s hier kein Happy End? Dochdoch – und noch mehr. Es gibt etwas Besseres in diesen Storys, nämlich die Erkenntnis: ich bin doch genug, egal, was auch immer man mir durch Wort & Werk zu verstehen gibt. Ich bin liebenswert! Ich bin kein Objekt und ich weiß, wo ich hingehöre, wenn du mich nicht willst: zu mir. Ich kann mir auch selbst genug sein, denn ich bin genug. Und du bist es auch! Das alles noch mit einer kleinen Prise Ätsch! & Revenge angezuckert trifft ins Herz der Massen.

Damit ist nun die Heldenreise erfüllt, der archaische Monomythos bedient: vom Aufbruch aus einer schmerzlichen Situation in der alten, bekannten Welt über die gleichermaßen mühsame wie lehrreiche Phase der Bewährung bis hin zum erlösenden Aha! und der Heimkehr mit dem Elixier der Erkenntnis, zurück in die alte Welt, die dadurch in eine bessere verwandelt werden wird. Genauso wie sich die Heldin verwandelt hat. Sie ist nun eine Mentorin, die andere dabei unterstützen kann, ihre Verwandlung zu bestehen.

Wen wundert’s, dass sich Millionen Menschen verstanden fühlen, wenn sie feststellen, dass es nicht mal der Applaus-umwogten Taylor Swift im Glitzerbody aus Zuhair Murads kundiger Hand, besser geht als ihnen selbst. Die Persona als beste Freundin oder große Schwester ist ein unverzichtbares Asset, zumal diese auch zutiefst authentisch wirkt. Denn dank ihrer Zugänglichkeit in aller nötigen Distanz, Verletzlichkeit samt gutem Humor in Talkshow-Auftritten und ihrer intensiven Fan-Arbeit konnte sie, selbst in den fernen Sphären des Megastartums, ihre Girl Next-Door-Aura beschützen. 
 
Da kommt mir die entscheidende Szene aus dem Meisterwerk Notting Hill in den Sinn, als die berühmteste Schauspielerin der Welt Anna Scott (Julia Roberts) zu William Thacker (Hugh Grant) in dessen wackeliger Buchhandlung sagt: „Ich bin auch nur ein Mädchen, das vor einem Jungen steht und ihn bittet, es zu lieben.” In diesem Augenblick versteht Anna alles. Wir Zuseher verstehen, dass Notting Hill die Story von Anna und nicht die von Will erzählt. Der hingegen versteht noch gar nichts, was uns noch einige wunderbare Szenen bis zu Happy End und Heimkehr bescheren wird.

Das nenne ich – auf gebeugtem Knie vorm famosen Richard Curtis – wahrhaftiges Erzählen. Das kann auch in der Unterhaltung gelingen. Ja, gerade dort soll es unbedingt gelingen, denn in Unterhaltungsformaten erreicht man auf leichten Füßen viele, viele Menschen die sich – wenigstens – verstanden fühlen dürfen, oder sogar mehr. Das sind die kleinen, wertvollen Story-Preziosen, die uns stark machen. Auch im Kino mit dem Mund voll Popcorn, auch am Stammtisch beim Swiftkirchenwirt.

Entgiften wir uns.
Aus meiner Beobachtung steigt die Zahl jener Menschen, Teams und Unternehmen, die auf Detox-Kur in Sachen ungelebtes Leben sind. Ihr „Eigentlich wollte ich ja …” oder „Was will ich eigentlich?” pfeift mittlerweile so laut in ihnen, dass sie selbst auf vieles pfeifen, was ihnen als ihre Geschichte in den Kopf geknotet wurde. Sie pfeifen vor allem auf die Erwartungen anderer und machen sich mit einem entschlossenen „Shake it off” auf den Weg in Richtung Tortured Poets Department, wo sie ihre wahrhaftige Story finden, schmieden und teilen wollen. Sie wollen für sich, ihr Unternehmen, ihre Marke Fragen nach dem inneren Wert, dem Warum, dem Wofür und dem Sinn ihrer Arbeit, ihres großen Traumes beantworten. 

Geht’s dir auch so? Begibst du dich auf die Suche nach den entscheidenden Fragen über deine Aufgabe, deine neue Geschichte, deine NEW STORY und stehst wie viele, viele andere, vorm Aufbruch, bereit zur Verwandlung?

Dafür wünschst du dir vermutlich unterstützende Begleitung durch einen Mentor, der ein glühendes Fragezeichen als Zeigestab benutzt. Und wenn du das Gefühl hast, ich könnte dieser für dich sein, wäre es mir eine Ehre, dich mit meinen NEW STORY-Programmen dabei zu begleiten. Alles dazu findest du hierhier oder hier.

Die Verwandlung des Giftes unseres ungelebten Lebens in das Elixier des entfalteten Potenzials als Nähr- und Kraft-Lösung für eine neue Story. Für eine die uns aus den düsteren Destruktionsgeschichten, die heute allerorten das öffentliche Gespräch dominieren, herausführt. Für eine, die uns als Menschen stark macht, und somit als Unternehmen und als Gesellschaft. Das wäre doch was, oder? Das wäre eine revolutionär neue Geschichte, die NEW STORY REVOLUTION. Das setzt den Schlussakkord hinters alte Lied vom Anthropozän und stimmt den Grundton für das neue Zeitalter des Humanozäns an. Das Zeitalter, in der das menschliche Maß für die Balance aller Dinge sorgt.

Diese neue Geschichte stellt alles auf den Kopf, dreht alles um, eine Re-Volution eben, und zwar im Sinne der Beatles: 
We all wanna change the world
But when you talk about destruction
Don’t you know that you can count me out?

Die New Story stellt alles richtig. Sie erzählt davon, wofür wir da sind, wir Menschen, als einzige Spezies, die Schönes erschaffen kann, einfach so – damit es Schönes gibt. Die einzige Spezies, die überhaupt erschaffen kann und heilen – sich selbst und andere. Und mehr noch: die all das nicht nur kann, sondern das sogar tun muss, damit sie gesund bleibt an Geist und Körper, weil sie dadurch Sinn erlebt, anstatt sich mit ungelebtem Leben selbst zu vergiften und alle ringsum anzugiften. Das wäre übrigens die Bedeutung von PurposeWhy und Meaning, wie man neuerdings im Business-Kontext offiziell dazu sagt, und hoffentlich nicht inoffiziell Marketing-Gag meint.  

Die neue Geschichte dreht sich um einen zentralen und mittlerweile revolutionär neuen Wert. Sie erzählt vom Gleichklang in Verbundenheit, auch von Gegensätzen, in einer besseren Zukunft, in der wir einander beflügeln, anstatt uns zu bekämpfen. Sie handelt vom Ermöglichen anstatt vom Verhindern, vom Zuhören, vom sich aufeinander Einstimmen, von Kooperation, der wechselseitigen Unterstützung, vom Verstehen, von Bildung als Herzensbildung. 

In dieser Zukunft müssen wir das Sinn-Vakuum in uns, und vor allem in der so genannten Wirtschaft, in unseren Unternehmen und in unserer Gesellschaft, nicht mehr durch Karrieren, Kennzahlen und Konsumismus, also durch materielles Wachstum um des Wachstums willen, durch Profit und Gewinn durch Besiegen, mittels der Ausbeutung von Ressourcen, vergeblich zu stopfen versuchen. In dieser Zukunft gehen wir aufeinander ein und aufeinander zu, aber niemals, niemals aufeinander los. 

Diese unsere neue Geschichte beginnt mit den einladenden Worten: „Es wird einmal …”. Jeder von uns hört diesen, hört seinen Ruf und nimmt ihn an – im Großen oder im Kleinen, im Universellen oder im Privaten. Die meisten von uns haben ihn ja sowieso längst vernommen, viele haben weggehört, manche haben ihn überhört, oft wurde er einfach übertönt.

Wetten, Taylor Swift schreibt uns den Soundtrack dazu? Denn selbst, wenn wir die Story ändern, ihr werden neue Songs dazu einfallen.

So oder so gilt: wenn wir uns selbst besser verstehen und annehmen, wären wir alle zufriedener und liebevoller mit uns selbst als wir es jetzt sind, und mit unseren Mitmenschen auch. Unsere Welt wäre ein friedlicherer Ort als er es heute ist. Das wäre doch was für unserer wildest dreams, oder?
So rufe ich im Gedenken an JFK ein schallendes „Ich bin ein Swiftkirchner” in die Welt und denke dabei an meine Großmutter, die alte Story Dudette, ihres Zeichens Original-Swiftie der allerersten Stunde, in deren Freundschaftsbändchen jene weisen Worte geknüpft sind, die klingen wie der Titel eines nächsten Taylor Swift-Albums: „New Story. New Glory.”

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