Mit atemberaubtem Staunen beobachte ich seit Monaten, wie sich in gespenstischer Häufigkeit und Dichte dieselbe Szene mit unterschiedlichen Darstellern immer und immer wieder abspielt. Mittlerweile regelmäßig. Ich würde mich überhaupt nicht wundern, wenn’s auch Dir ganz ähnlich ergeht und Du Dich also wie die Hauptfigur im Remake der alten Helmut-Dietl-Fernsehserie „Der ganz normale Wahnsinn“ erlebst. Besser gesagt: im unveröffentlichten Roman, der dort eine wichtige Rolle spielt. Er trägt den Titel: „Woran es liegt, dass sich der Einzelne nicht wohl fühlt, obwohl es uns allen so gut geht.“ – „Kennstekennstekennste!?!“, würde Mario Barth jetzt von Amts wegen bellen.
Also dieses: Seit Monaten treffe ich in meinen Mentorings für Unternehmen und Einzelpersonen gleichermaßen und auch sonst im täglichen Gespräch praktisch nur noch Menschen, die hinter das Wort Zukunft ein Fragezeichen setzen. Dabei reden wir gar nicht über die herrschenden katastrophenähnlichen Krisen wie Klima, Krieg & Krankheit, sondern ziehen den Fokus nur auf uns selbst scharf. Zukunft? Naja …
Was dabei tatsächlich so – scheinbar – rätselhaft anmutet, ist: keine einzige dieser Personen, kein einziges Unternehmen davon, hat selbst ein Problem, sondern sich – ja: selbst verwirklicht. Oder ist mitten dabei. Genau so, wie’s sein soll, sagt man jedenfalls. Erfolgreiche Bankmanager, internationale CEOs, Heads of …, dynamische Unternehmer-Persönlichkeiten, Agentur-Chefs, Künstler*innen – alle zusammen Menschen, die sogar in diesen schmerzhaften Zeiten sagen: „Das erfolgreichste Jahr unserer Geschichte …“ oder „… noch nie so viel verdient wie jetzt!“. Solche Sachen sagen sie. Aber sie wissen dennoch nicht, was und wie ihr Morgen sein kann. Was das sein soll, und warum denn. Wahnsinn normal, oder?
Was hat uns bloß so verstört?
Was macht uns Angst?
Da grassiert eine merkwürdige Form von gruselig gefräßiger Existenzangst durch unser Dasein. Ja, merkwürdig, für mich allemal. Sie verbiss sich vor vielen Jahren in mich, und sie steckt mir bis heute in den Knochen. In Tat und Wahrheit schlägt sie sogar den Takt im Herzen meiner Arbeit, obwohl ich ziemlich lange brauchte, bis ich das verstand.
Es geht ums ungelebte Leben, das an der Erfolgsleiter sägt, die gute Stube vermirchtelt, uns vergiftet und verseucht.
Es geht um unsere innere Story, die wir völlig vergessen, während wir unsere äußere Erfolgsgeschichte vorantreiben. Viel mehr noch: die meisten von uns wissen gar nicht, dass wir so etwas wie eine innere Story haben, weil wir damit beschäftigt sind, Karrieren und Kennzahlen zu optimieren.
Während wir – als Menschen im Job oder als Unternehmen am Markt – danach streben, es den Leuchtsternen von Apple über Nike bis Red Bull gleichzutun, den vorbildlichen Held*innen und Influencer*innen auf unseren unterschiedlichsten Rennstrecken des Lebens folgen und vollgas die Erfolgskurve kratzen, schleudert es uns aus der Bahn. Aber wie! Weil die meisten von uns nämlich den einen, den zentralen und wichtigen Punkt übersehen, das – scheinbare – Geheimnis hinter allem, was die wirklich erfolgreichen Menschen und Marken ausmacht und von allen anderen unterscheidet: sie haben keine Karriere. Sie haben nämlich viel, viel mehr. Etwas viel, viel Besseres: sie haben eine Aufgabe. Diese Aufgabe erfüllen sie, diese Aufgabe erfüllt sie. Der Erfolg – einerlei ob Karriere, Profit oder Börsenkurs – ist das Ergebnis, aber nicht das Ziel.
Wer bin ich?
Weil wir diesen wesentlichen Punkt nicht sehen – ja: weil uns alle Welt von frühester Kindheit an die alte Geschichte einbläut, dass es nur ums Außen geht, ums Übertreffen, ums Besiegen, ums Dominieren und Gewinnen –, verlieren wir uns selbst, bevor wir überhaupt noch die Chance hatten, uns zu finden. Man legt uns gleichsam die verkehrte Suggestiv-Antwort auf unsere Ur-Frage „Wer bin ich und warum?“ in den Mund.
Diese Antwort wird uns als alte Story gnadenlos und in zunehmender Lautstärke erzählt: „Du bist, was du leistest, wie du funktionierst, was du hast und was man aus dir herausholen kann, und das ist in aller Regel zu wenig. Und damit bist du fehl am Platz. Wenn du einen Fehler machst, bist du selbst der Fehler, der dir im selben Atemzug schon um die Ohren fliegt.“ Und dort, wo wir das Happy End dieser Story vermuten, also dort, wo der Erfolg lacht und wir zu den Siegern gehören, dort stehen wir schließlich als traurige Helden mit voller Tasche und leerem Blick. So als wären wir Artus, der das Schwert Excalibur aus dem Stein zieht und denkt: „Jetzt bin ich König, und das Happy End ist da. Heissa, wir herrschen!“
Der kluge mythologische Vorbildkönig verstand jedoch, dass er nun seinen Ruf gehört, mit dem Schwert Excalibur in seiner Hand diesen Ruf angenommen hat und nun Frieden ins Chaos des von Kriegen zerstörten Königreiches bringen muss. – Eine Aufgabe, kein Job, könnte man sagen, oder?
Und damit schließt sich der Kreis zu den vorhin ausgeblendeten Katastrophen, wie Krieg, Klima und Krankheiten aber doch noch. Denn sie sind der Kollateralschaden dieser falschen Geschichte, dieser gedämpften, unserer erdrückten, unserer fehlenden inneren Geschichte. Wenn nämlich, um beim legendären Robert McKee zu borgen, das Geschichtenerzählen in einer Gesellschaft schiefgeht, ist das Ergebnis ihr Verfall. Eine große Geschichte ist eine lebendige Metapher, die sagt: „So ist das Leben“. In einer Welt der Lügen und Lügner ist ein ehrliches Kunstwerk immer auch ein Akt der sozialen Verantwortung, sagt Mr. McKee, der weise alte Grantscherm.
Hast Du den Schuss gehört?
Eine große Geschichte erzählt die Wahrheit, sucht eine Wahrheit! Ist denn ein größeres Kunstwerk denkbar als unsere innere Geschichte? Gibt es denn eine bedeutendere Geschichte als jene, die von uns allen handelt? Dass wir alle – du, ich, wir – unsere innere Geschichte auf die Reihe bringen ist also nichts weniger als dieser Akt sozialer Verantwortung, den wir setzen müssen. Einmal uns selbst zuliebe, und dann zum Wohle von uns allen.
Wir brauchen eine neue Geschichte, eine New Story. Diese neue Geschichte ist Not-wendig. Sie erzählt vom Gleichklang in Verbundenheit von Gegensätzen in einer besseren Zukunft, in der wir einander beflügeln, anstatt bekämpfen. Sie handelt vom Ermöglichen anstatt vom Verhindern, vom Zuhören, vom sich aufeinander Einstimmen, von Kooperation, der wechselseitigen Unterstützung, vom Verstehen, von der Herzensbildung. In dieser Zukunft müssen wir das Sinn-Vakuum in uns, in unseren Unternehmen und in unserer Gesellschaft nicht mehr durch Karrieren, Kennzahlen und Konsumismus, also durch materielles Wachstum über die Ausbeutung von Ressourcen, vergeblich zu stopfen versuchen. In dieser Zukunft gehen wir aufeinander ein, und aufeinander zu, aber niemals aufeinander los. Das wäre ein Happy End und somit ein echter Anfang.
In dieser Zukunft nimmt jeder von uns seinen Ruf an. Jeder von uns hat so einen Ruf – im Großen oder im Kleinen, im Universellen oder im Privaten. Die meisten von uns haben ihn vernommen, viele haben weggehört, manche haben ihn überhört, oft wurde er einfach übertönt. Aber immer mehr Menschen hören nun einen Knall: den Startschuss zum Aufbruch in eine – nein, in ihre – besser noch: in unsere New Story, für jeden Menschen, für Teams, Marken, Unternehmen und für unsere Gesellschaft.
Für die Helden von morgen.
Dafür braucht jeder von uns einen Mentor – einen Merlin wie Artus, eine Mary Poppins, eine gute Fee Glinda, einen Albus Dumbledore. Leute, die zuhören, hinweisen, wichtige Fragen stellen. Jemanden, der uns über einen gewissen Zeitraum in einem Thema begleitet, bei dem wir neue Sichtweisen, geordnete Perspektiven, Fokus und Orientierung brauchen. Für uns selbst, für unsere Arbeit, unser Business, für unsere Marken. Ein Mentor hilft dir, teilt seine Erfahrung, er stößt an, gibt einen Schubs, drückt dir Hilfsmittel in die Hand, zeigt hin – auch dorthin, wo’s weh tut, denn genau dort und nur dort beginnt Wachstum. So wachsen wir über uns hinaus, in uns hinein – dorthin, wo wir wirklich angewachsen sind. Das ist Verwandlung in uns selbst. Den meisten meiner Mentoren bin ich persönlich nie begegnet, aber ihre Weisheit begleitet mich tagein, tagaus.
Dafür habe ich die New Story Academy ins Leben gerufen, in der ich mit meinem Team unterschiedliche Mentoring-Programme anbiete. Wenn du willst, dass ich dich als Mentor auf diesem Weg zu deiner New Story ein Stück begleite, dann mache ich das gerne.
Ab sofort ist die Website online. Dort findest Du eine Botschaft für Dich – als Video, zum Lesen oder zum Anhören. Wenn Du bereit bist für Deinen nächsten Schritt – für Dich, Dein Team, deine Marke oder Dein Unternehmen, schreib mir über einen Klick auf den Kontaktbutton dort eine kurze E-Mail oder auch gleich als Antwort auf diesen Newsletter. Die kommt übrigens zu mir persönlich, das garantiere ich Dir. Genauso wie ich Dir jetzt schon versprechen kann, dass wir gemeinsam eine Menge in Bewegung bringen werden. Das war noch nie anders.
Denn darüber wacht nicht zuletzt meine Großmutter, die alte Story Dudette, nach deren Nom de Guerre Robert McKee sein Standardwerk benannte und deren Weckruf wir im Banner tragen: „New Story. New Glory.“