Brand Story & Brand Spirit: Tu, was Du nicht (lassen) kannst …

Kennen Sie Casey Neistat? Casey ist einer dieser Typen, die YouTube zu dem machen, was es bald endgültig sein wird, nämlich eines der wichtigsten Medien unserer Zeit. Neistat produziert einen Vlog über sich und alles andere auch, was ihn bewegt, und was das Leben so an die Küste eines 35jährigen creativen Menschen spült. Das interessiert nicht nur ihn, sondern offenbar auch eine Menge anderer Leute, denn er hat gute 6,5 Millionen Abonnenten auf YouTube, und seine Videos kommen dann auch einmal auf knappe 25 Millionen Aufrufe, wenn’s sein muss. Und so verdient er dank seiner Creativität und seiner Reichweite eine Menge Geld als Influencer, unter anderem von Samsung. Das Unternehmen beauftragte ihn mit der Produktion eines Commercials für die Ausstrahlung der Oscar®-Verleihung 2017 und zeigt vor, wie genau eine Marke ihrem Publikum aus dem Herzen sprechen und sich so wieder präzise im Herzen der Gemeinde verwurzeln kann. Wow!

 

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Casey spricht für „The Rest of Us”, die Generation, die nicht immer ganz nachvollziehbar und auch nicht immer wahnsinnig sinnvoll eine Lawine an Content produziert, und dabei oft großartige Dinge erschafft. Das Web ist prallvoll mit diesen großen und kleinen Werken creativer Menschen. Casey Neistat framed in der Story diese Gruppe, sehr geschickt und unausgesprochen, als die gute Gruppe der edlen, moralisch wertvollen, weil sie eben keine unanständig riesigen Hollywood-Budgets und superprofessionelles Equipment braucht, sondern nur ein Handy, Klebeband und lustvoll schöpferischen Drang, damit geiler Content auf die Welt kommt. Wir vielen kleinen Guten gegen die anderen, die Elitären. Kommt Ihnen dieses Story bekannt vor? Kein Wunder, es ist das Story-Modell, das Apple 1984 einsetzte – nicht beim Oscar®, aber bei der Super Bowl.

 

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Und dann auch wieder 1997 mit der „Think Different”-Kampagne in legendärer, bis heute in seiner Art nicht übertroffener Weise.

 

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Leider hat Apple in Sachen Brandstory nie mehr zu dieser Qualität gefunden, ganz im Gegenteil. Mittlerweile wird einem Angst und Bange, so sehr ist der Wurm in der Apple-Story drin.

Dieses Story-Modell „Wir vielen Kleinen stehen mit dem Anspruch auf moralische Erhabenheit einer kleinen überreichen Elite gegenüber” ist übrigens genau das, mit dem Donald Trump in seinem Wahlkampf die Massen ansprach.

Das sind ganz starke Werte, die beim Publikum angestossen werden, das ist Storysharing in bester Form. Besonders dann, wenn Casey am Ende sagt: „Wenn wir hören, das kannst Du nicht, haben wir eine passende Anwort: Na, dann schau mir mal zu …” – Also die upgedatete Version von „The people who are crazy enough to think they can change the world are the ones who do.” Wir, die schöpferischen Menschen – das hat schon auch einiges mit dem unterbewußten archaischen Spüren der eigenen, göttlichen Kraft zu tun. – Ja, am Ende gewinnen wir, die Guten, Baby!

Und dann kommt’s noch einmal so richtig richtig: „Do what you can’t.” Samsung und die User gemeinsam zeigen es allen anderen. Against all odds! – Das ist die perfekt gebaute Heldengeschichte: Normaler Mensch (User) steht auf dem Weg zur Erfüllung (geilen Videocontent machen) vor scheinbar unüberwindbaren Hindernissen (die Macht der Anderen), vor allem aber vor seinen inneren Hindernissen (Selbstzweifel), wird vom Mentor (Samsung) motiviert, zieht allen Zweiflern zum Trotz das Schwert Excalibur (Samsung Galaxy) aus dem Stein und steht als strahlender Held da.

Und somit entsteht eine Heldengeschichte, die sofort auch auf jene einfängt, die nicht unbedingt YouTube, Instagram und Snap mit Meisterwerken anfüllen, sondern ganz einfach dazu gehören wollen zu dieser besonderen Gruppe der Auserwählten. – Genau so geht das!

Mit dem Hashtag #dowhatyoucant spielt Samsung schon seit einiger Zeit, vor allem auch im Sport, wo ja regelmäßig Barrieren überwunden werden. So gut wie bei Casey Neistat funktioniert das allerdings naturgemäß nicht.

 

brand story do what you can't samsung

 

Vor allem aber auch, weil im Backend praktisch nichts zu finden ist, was die Brandstory jenseits von Werbung stützt. Da liegt noch enormes Potenzial völlig ungenützt, und erst das würde die Story tatsächlich zu einer wirkungsvollen, weil erlebbaren Brandstory machen. Denn dann entsteht diese lebenswichtige Time with Brand. Dann passiert das, was man heute machen muss. Nichts leistet das und besser als professionell entwickeltes und perfekt umgesetztes Content Marketing.

In einem anderen Bereich, nämlich im aufkommenden Virtual Reality-Sektor leistet Samsung da schon einiges mehr. Unter #befearless befasst sich Samsung damit wie man Ängste durch VR bekämpfen kann und bietet dem Publikum eine ziemlich interessante Geschichte an.

Wenn eine Brandstory durch Werte beseelt ist, die eine Sehnsucht beim Publikum berühren, dann entsteht eine Storyworld in der sich Marke und Publikum begegnen und interagieren. Dort entsteht kostbare Time with Brand, und dann ist ein wirklich starkes Band geflochten. Für alle, die sagen: „Bei meiner Marke geht das nicht!” habe ich eine passende Antwort: „Do what you can’t”, bevor ihr Konkurrent sagt: „Watch me …”

Bildhinweis: Screenshot > Youtube.com

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